Zitternde alte Männerhände

Fahrrad Material

Ich habe ja mittlerweile auch ein paar längere Touren hinter mir. Der Hintern ist überraschend gut gelaunt (wenn man das so nennen mag), dass ich auch schon 100km-Touren ohne "Polstermors" gefahren bin ohne was vermisst zu haben (und gar nicht mehr sicher bin ob ich nicht doch ohne Polster fahren soll) sind die Hände ein anderes Thema

Verschiedene DämpferDie schmerzten nach längeren Touren schon mal etwas (mehr), oder wurden auch taub. Letzteres kann natürlich auch immer ein Zeichen von schlecht eingestelltem <beliebiges Teil am Fahrrad, welches man einstellen kann hier einfügen> liegen, aber eigentlich fühl ich mich mit Sitzposition auf dem Rad recht zufrieden. Hintern - wie erwähnt - gehts gut, auch der Rücken schmerzt nicht, wenn ich nicht gerade versehentlich hart irgendwo aufschlage weil ich ein riesen Schlagloch übersehen habe.

Für die Hand gibt es da ja nun eine Lösung namens "ShockStop". Im wesentlichen besteht diese Lösung darin, dass im Vorbau - je nach Körpergewicht wählbare - Dämpfer eingebaut werden. Ich habe das einmal probiert und auch versucht das irgendwie objektiv zu testen, was sie bringen. Es liegt ja in der Natur der Sache, dass Komfort und Handschmerzen in der Regel eher ein subjektives Empfinden sind und vor allem erst nach längeren Touren wirklich abschließend zu bewerten sind. Aus diesem Grund habe - sehr simpel - einfach mit dem Smartphone die Schläge bei einer Testfahrt aufgezeichnet und die üblichen Beläge getestet. Neben Schotterstrecken (schließlich heißt es ja Gravelbike) auch Hamburger Veloroute, also schlechte Radwege mit Löchern, Wurzeln, losen Pfastersteinen etc. bis hin zum Endgegner Kopfsteinpflaster. Auch ein Stück perfekten Asphalt einfach um zu schauen ob das ggf. zu sehr "schwingt" und nervig ist.

Die wesentlichen Erkenntnisse sind: Sowohl auf Asphalt, als auch auf Schotter merkt man eigentlich keinen Unterschied, was ja auch gewollt ist. Da ist der Dämpfer zu träge um zu reagieren. Man hat nie das Gefühl, dass da etwas nachgibt o.ä. fühlt sich einfach genauso an wie ein ganz normal montierter Fahrradlenker. Am anderen Ende des Spektrums bringt es leider auch (fast) nichts: Auf (schlechtem, nicht geschliffenenen) Kopfsteinpflaster wird man mit oder oder Dämpfer maximal durchgeschüttelt. Mag sein dass der Dämpfer ein klein wenig was bringt, aber subjektiv fühlt sich das immer noch furchtbar an und auch die Messung zeigt da keine Unterschiede. In beiden Fällen ist das Maximum des Sensors erreicht. (In dem Video gehe ich genauer auf die einzelnen Bereiche ein) Messung Beschleunigungssensor

Bringt also nix? Im Gegenteil: Schlechte Wege, übersehene Löcher oder Hindernisse werden sehr effektiv zwar nicht komplett weggebügelt, aber doch deutlich abgeschwächt. Schmerzen in den Händen habe ich seitdem auch bei längeren Touren nicht mehr gehabt. Taubheit konnte ich weiterhin nicht völlig verhindern, aber das war dann immer schnell weg wenn ich die Arme z.B. durch den Triathlonlenker entlastet habe.

Der langen Rede kurzer Sinn: Das Ding macht aus Eurem Rennrad sicher kein Fully oder Mountainbike, aber gerade für den Problemfall Handschmerzen war das für mich eine wirklich gute Investition. Im Video zeige ich die Montage und die Ergebnisse der Fahrt.

Ole

Nerd, Quiddje, Full-Schnack-Developer, Fahrrad- und Norwegenfan, 50% vom Blathering-Podcast. Anmerkungen, Anregungen und Gesabbel gerne via Mastodon (@guacamole@chaos.social)

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