Tag 6: Dünen lügen nicht

Dänemark Unterwegs

Wie vom Wetterbericht angedroht war es ein sehr feuchter Tag. Er hatte aber auch durchaus Schönes zu bieten. Find aber viel zu früh an. Paul, Chico und (Name des anderen Hundes) haben sich übrigens entschieden bei dem Mistwetter lieber nen Tag Pause zu machen.

Um drei wurds zum ersten Mal so stürmisch dass ich davon aufgewacht bin und zünächst auch nicht wieder schlafen konnte. Das Zelt blieb aber stehen und der Regenradar versprach dass der ganz Große Guss um fünf knapp am Zeltlatz vorbei gehen sollte. Stimmte dann auch. So konnte ich bereits um sechs meine Sachen packen und war zwei Stunden später pünktlich zum einsetzenden Regen unterwegs. Aber wenigstens das Zelt konnte ich trocken zusammen packen.Ausgewogenes Frühstück

Ganz Dünes Eis

Mit  Dünen kann man es ja machenEs ging über Sandwege zwischen Dünen entlang. Wobei der Regen es geschafft hatte dass einerseits der Sandweg durch die Feuchtigkeit sehr Schwergängi wurde, anderseits der sporadisch auftauchende Dünensand trocken und noch unpassierbarer war. Machte das Ganze etwas quälend. Immerhin kam der weiterhin kräftige Wind aus Westen. Da ich nach Norden unterwegs bin kam der nicht von Vorne. Schon mal etwas. Allerdings war der Regen doch - isbesondere die kräftigeren Phasen recht kühl so dass ich erstmals meine Winterhandschuhe bemühen musste. Auf dem Thermometer war das mit 7 Grad gar nicht SO kalt, aber mit Wind und Regen haben meine freiliegenden Finger doch etwas zu dolle protestiert.Die Leuchte des Nordens

Tour de Danmark

Kurze PauseEin Teil des Nordseeradweges (Nationaler Radweg Nr. 1, um genau zu sein) führte über eine sehr schmale Furt durch einen Wald. Ständiges Balancieren mit bepacktem Fahrrad auf matschigem Untergrund fand ich nur mittel lustig und so habe ich nah zwei der zehn vorgesehenen Kilometer durch den Wald auf eine kreuzende Straße abgebogen. War zwar ein Umweg (man möge den Satz des Pythagoras anwenden um in etwa die Entfernung einzuschätzen), aber endlich gabs zwar weiterhin Regen, aber wenigstens ging es flott voran. Dadurch bin ich zufällig in ein Radrennen bei Stadil geraten und eine Fahrerin habe ich sogar überholt. Ging bergab wo ich mein Gewicht voll ausspielen konnte... Außerdem war das jetzt auch kein Profirennen, eher sowas wie eine Dorfmeisterschaft nach Rädern und Fahrer:innen nach zu urteilen. Keineswegs despektierlich gemeint: Bei dem Scheißwetter braucht es garantiert mehr Motiviation bei so einer Veranstaltung als bei Profirennen.

Auf jeden Fall wurde ich von den Streckenposten noch freundlich angefeuert, als ich dann - entgegen den anderen Radfahrenden - nach Links anstatt nach Rechts abgebogen bin. Lieben Gruß auf jeden Fall an die Nummer 37, die ich überholt habe. Wir waren der coolste "Cul de la Course" (was man BESTIMMT in Rennradkreisen so nennt) ever!

Chrome de la Chrome

Irgendwann habe ich dann mächtig Hunger bekommen und bin dann bei einem Camping-Restaurant eingekehrt. Ich sach mal so: Der Typ mit nasser Regenhose, tropfenden Haaren und Fahrradtrikot war da evtl. etwas fehl am Platze, denn trotz Camping-Nähe war das doch deutlich eine Zielgruppe der ich normalerweise nicht so angehöre, bzw. auch nicht möchte. Geschmeckt hats dann aber. Der Kreditkarte eher so mittel. Aber is ja nur einmal Urlaub :)

Der Thor des Monats

Blick aufs MeerBin dann nach knapp 80km in Thorsminde eingetrudelt. Bis Montag Abend sind nur noch 90 geplant, ggf. zieh ich die morgen durch. Soll morgen ähnlich bescheiden sein wie heute das Wetter und dann kann ich einen gemütlichen Waschtag einlegen am Montag wo ich einfach nur wie so ein halbstarker vor der Waschmaschine rumlungere bis die Klamotten sauber und im Anschluss dann trocken sind.

Ole

Nerd, Quiddje, Full-Schnack-Developer, Fahrrad- und Norwegenfan, 50% vom Blathering-Podcast. Anmerkungen, Anregungen und Gesabbel gerne via Mastodon (@guacamole@chaos.social)

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