Tag 21: Der Typ hat ne Meise aber Rückenwind

Norwegen Unterwegs

Aus der erwarteten Katastrophe wurde eine Reihe von glücklichen Fügungen. Es geht weiter!

Brennendes Holz

In Alesund wurde ja wie angekündigt ein großer Holzstapel angezündet. Der brannte deutlich länger als erwartet, da von oben und nicht von unten entzündet. Da das Wetter auch etwas ungememütlich war habe ich mir das nicht bis zu Ende angeschaut. Im Zweifel schau ich demnächst mal wieder in Muttis Kamin zum Ausgleich, auch wenn da natürlich nicht viele Schiffe (wie beim Hafengeburtstag light) die Szenerie bereichern.

Ausschlafen

Hätte so richtig ausschlafen können, denn erst um halb elf hatte mein Bicycle Repair man Zeit für mich. Klappte aber nur so mittel. Immerhin war so das Frühstück diesmal sehr entspannt und komplett ohne Zeitdruck im Nacken. Ich verabschiedete mich von Tine und dem Norweger. Wir gehen ab jetzt wieder getrennte Wege. Nicht weil wir uns gestritten haben :)

Zeit totschlagen

Regenbogendahne in AndalsnesOhne meine Arschrettungsbegleitung ging es dann also nach Alesund. Da Sonntag gabs nicht viel zu tun, außer in der Stadt rumzuschlendern. Dabei zufällig bemerkt, dass dort eine Schnellfähre fährt, die offiziell auch den Radweg 1 bedient, dem ich im wesentlichen folge und mir damit ein langgezogenes "U! überbrückt, welches ich entlang einer gut befahrenen Straße sonst hätte fahren müssen. Weder Google noch Komoot wussten von dieser Verbindung. Ohne meinen Werkstatttermin hätte ich davon nie erfahrenSeelenverkäufer

Zu wenig Öl

Der erste Versuch die Bremsen zu entlüften ging schief, ein zweiter Versuch "Ich mach das jetzt mal wie bei SRAM, von beiden Seiten" klappte dann (für mich) wider erwarten. Die ganze Prozedur dauerte fast zwei Stunden mit einem Menschen der offensichtlich bei MacGuyver (oder Peter Lustig) in die Lehre gegangen war. Was der da an diversen Dingen von SRAM und Shimano irgendwie zusammenklöppelte erinnerte mich dunkel an Apollo 13. Am Ende ging aber alles. Bei der Gelegenheit dann auch noch die vordere Bremse etwas optimiert (Die Feder der Bremsbacken war wohl ausgeleirt) und auch die Schaltung neu eingestellt. Das alles in super entspannted Atmosphäre. Er wollte am Ende gar kein Geld, habe ihm dann das bisschen an Kronen gegeben, dass ich hatte. Ich finde zu wenig, aber ich habe halt einfach auch kein Bares dabei. Es gab aber auch schon die Warnung, dass die Speichen wohl nicht ewig halten werden. Ist halt einfach ordentlich Gewicht auf dem Rad. Werde das im Auge behalten und ggf. in der letzten größeren Stadt vor den letzten Etappen checken lassen.

Boat Trip

Fast im Anschluss fuhr dann auch die Schnellfähre von Alesund nach Hamnsund, wo ich auch ein Niederländisches Ehepaar getroffen habe, dass ebenfalls auf dem Weg zum Nordkap ist. Danach ging es bei strahlendem Sonnenschein hügelig auf und ab. Knackige Steigungen dabei, aber immer nur sehr kurz und ein Blick in ein völlig anderes Norwegen. Weniger Schroff, mehr grüne, runde Hügel die aus dem Meer auftauchen. So Nördlich wie jetzt war ich übrigens noch nie. Bisheriger Rekord war Andalsnes, da bin ich jetzt leicht nördlich von.Blick von der Insel Otroya

Auch Essen gibts

Es ist in Norwegen vergleichsweise schwer an einem Sonntag etwas zu essen zu bekommen wenn man durch kleine Ortschaften fährt. Einfache Imbisse gibt es oft mit in den Supermärkten, teilweise auch Tankstellen, aber die sind Sonntags geschlossen, bzw. auf Selbstbedienung eingestellt. Dass ich dann um vier ausgerechnet in Midsund, einem eher kleinen Gafenstädtchen einen Imbisswagen/Foodtruck sehe (den ersten überhaupt in Norwegen) war dann eine weitere glückliche Fügung.Fußballplatz

Bin jetzt auf einem kleinen Campingplatz namens Sandneset Camping. Wenn alles gut geht werde ich dann morgen die dramatischen Brücken der Atlantic Road vor Kristiansund zu sehen bekommen.Cinderella Stadion

Ole

Nerd, Quiddje, Full-Schnack-Developer, Fahrrad- und Norwegenfan, 50% vom Blathering-Podcast. Anmerkungen, Anregungen und Gesabbel gerne via Mastodon (@guacamole@chaos.social)

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