... ging an mir vorbei heute.
Ich bin relativ spät aufgestanden, die Werkstatt machte ja auch erst um neun Uhr auf. Das Zelt habe ich im strömenden Regen gleich stehen gelassen. Egal wie das heute ausging: Den Stress - bei dem Mistwetter - wollte ich mir heute nicht antun für einen halben Tag dann wieder alles aufbauen zu müssen. In der Werkstatt angekommen war die erste Reaktin eigentlich ziemlich genau so wie ich sie erwartet haben: "Teil haben wir nicht hier, ich muss mal ne Weile rumtelefonieren. Wenn ich nix finde dauert das drei bis vier Wochen bis Shimano liefert". Ich sollte dann gegen Mittag wieder vorbeischauen.
Also zurück den einen Kilometer zum Zeltplatz, im sehr bequemen Aufenthaltsraum den nächsten Schauer abgewartet und im Anschluss eine weitere Nacht bezahlt.
Gegen Mittag ging es dann zurück: Ersatzteil gab es nicht. Aber sie haben das Zahnrad irdendwie wieder gerade gedengelt, die fehlenden und/oder defekten Schrauben erneuert. Sieht etwas geschunden aus, aber das Rad schaltet wieder so wie es soll. Das ist jetzt nichts für die Ewigkeit, sollte aber bis zum Kap reichen. Ich solle auf jeden Fall auf seltsame Geräusche achten, und wenn sie auftreten das lieber noch mal checken lassen. Also neben den kleinen Rissen in der Felge das nächste "sollte eigentlich halten" - Thema. So oder so. Ich habe gegrinst wie ein Honigkuchenpferd als ich in den niedrigen Gängen zurück zum Camping gefahren bin. Und die 350 NOK (gut 30€) habe ich voller Freude bezahlt.
Ich habe den freien Tag genutzt um mir zwischen den Schauern ein wenig die Stadt anzuschauen. Gibt ein paar nette Ecken, aber das Städtchen ist doch eher klein. Um so verwunderlicher dass ausgerechnet hier der Shimano-Fachhändler war. Bin dann zu einer Pizzaria gefahren und habe dann zwischen klein oder groß wählen müssen. Dass sie irritiert waren, dass ich die Pizza nicht mitnehmen, sondern vor Ort essen wollte hätte mich stutzig machen sollen. Wär ein Riesen apparat. Duchmesser größer als Unterarm samt Hand.
Hatte mich schon drauf eingestellt nur die Hälfte zu essen und mir den Rest mitgeben zu lassen aber wider erwarten bekam ich das Monster ohne auch nur den Anflug von "ich schaff das nicht mehr" auf. Der Fahrrad-Kalorienbedarf scheint doch recht hoch zu sein.
Den Rest des Tages im Aufenthalsraum/Küche verbracht, mit ein paar Leuten geschnackt und meinen Laptop hier an eine Steckdose gesteckt, so dass sämtliche Akkus wieder geladen sind. Gönne mir zur Feier des Tages Chips und einen Blaubär-Cidre und werde wohl recht früh in die Koje fallen. Morgen geht es dann gen Norden weiter; Sicher immer noch im Regen, aber wohl "nur" 5 bis 10 Liter. Heute gabs das doppelte. Habe sogar eine E6-freie Alternative zurück zu meiner Route gefunden. Etwas Umweg und etwas mehr Steigung, aber das kann ich jetzt ja wieder. :)