Einem tollen Tag stand eigentlich nix im Wege. Gutes Wetter, ausreichend Schlaf, flache Etappe. Doch es kam anders
Die Nacht war überraschend geruhsam. Zwar einige Male aufgewacht, aber eigentlich immer sofort wieder eingeschlafen. Die ständige Sonne irritiert hier übrigens extra. Aufgewacht. Denke "Hmm. Ist wohl schon neun? Uhr zeigt vier an. In Summe waren fast neun Stunden Schlaf zu verzeichnen. Hatte sich der Möwenlose Campingplatz doch rentiert
Ich verließ Stokmarknes also in dem Glauben heute endlich mal die hunderter-Marke zu knacken. Beim ersten Supermarkt deckte ich mich mit Brot ein. Allerdings war ich unfassbar müde und kaputt. Na, das sollte sich mit Frühstück und etwas Bewegung doch wegtreten lassen!
Es wurde aber nicht besser. Den ganzen Tag über fühlte ich mich wie nach einer sehr langen, schweren Radtour, mit zu wenig essen und zu wenig Schlaf. Selbst flaches Gelände war eine Herausfordung. Ich war einfach maximal Schlapp. Nach nur 30 km gab ich dann im Prinzip auf. Ich hatte Sortland erreicht, die nächste größere Stadt mit Hotels, Einkaufsmöglichkeiten und anderen Dingen
Ich buchte ein Zimmer im Sandic Sortland. Gute 100€ die Nacht, schicker Blick auf den Fjord, inklusive Frühstück. Leider konnte ich erst um vier einchecken (ich war gegen Mittag in der Stadt eingetroffen). War aber nur halb schlimm, weil ich die Zeit sehr einfach überbrückt habe, indem ich mir eine Bank in Fjordnähe gesucht habe und dort den größte Teil der Zeit einfach geschlafen habe.
Zwischendurch holte ich mir dann auch mal sicherheitshalber zwei Corona-Tests aus der Apotheke. Spannenderweise in deutscher Verpackung. Im Hotelzimmer machte ich dann den ersten Test und bereits nach Sekunden und nicht erst nach den angegebenen 15 Minuten war der Covid-Balken schon knallrot. Na super. Wenn mich schon das Rad nicht vom Nordkap abhält, dann vielleicht ja der Körper.
Ich habe dann erst einmal geschaut wie das denn mit Covid in Norwegen gerade so aussieht. Kurzform: Selbsttest nicht notwendig, wenn Du dich schlecht fühlst, bleib halt zu Hause, sonst aber keine Vorgaben wie man sich zu verhalten hat. Theroretisch dürfte ich mich Virenschleuder sogar in den Flieger setzen. (Nicht dass ich das vorhätte)
Den Rest des Tages bzw. der Nacht habe ich fast ausschließlich schlafend im Bett verbracht. Konnte mich nicht einmal zu einer Dusche aufraffen. Die schaffte ich dann erst gegen elf am nächsten Morgen. Frühstück fiel dann erst einmal aus, möchte schließlich keinen Rekord im "möglichst viele Leute beim Frühstück anstecken" aufstellen. Habe mich dann nach einem neuen Hotel umgeschaut. Ohne Frühstück, bitte etwas günstiger, erst mal für drei Tage. Bin dann nur 600 Meter entfernt beim True Vesterålen Hotel fündig geworden. Auch mit Blick auf den Fjord, kleiner Balkon, Mikrowelle und Wasserkocher auf dem Zimmer und sogar mit Badewanne. Perfekt. Praktischerweise auch noch komplett ohne Personal (außer Reinigungspersonal), sondern mit Pin. Eingabe am Hotelzimmer, per E-Mail erhalten.
Es folgte eine kurze Shoppingtour die mit dem Besuch in der Apotheke begann zwecks Maskenbeschaffung. Die hatten zwar nur die 50er-Packung, ich fand es aber irgendwie nicht angebracht mehrere Läden abzuklappern um kleinere Größen zu finden. Dann noch für drei Tag Mikrowellenfraß und anständiges Brot fürs Frühstück und weniger anständigen Knabberkram für den Abend. Und damit habe ich mich jetzt hier quasi eingeschlossen und werde schauen was in drei Tagen denn so geht.
Mir geht es gar nicht sooo übel. Von allem ein bisschen, aber nichts wirklich schlimm: Kopfschmerzen, Nervenschmerzen, Müdigkeit und Husten. Fühlt sich schon sehr nach krank und nicht gerade super an, aber zumindest derzeit auch noch nicht super dramatisch. Werde versuchen das mit viel Ruhe, jeder Menge lümmeln auf dem Bett während im TV2 Livsstil läuft (Quasi Häuser-Garten-Renovierung in Dauerschleife) hinter mich zu bringen.
Ich werde damit auch das Bloggen die paar Tage aussetzen. Wird ja ohnehin nichts spannedes passieren (im besten Fall). Menschen die mir lieb und teuer sind werden auf anderen Wegen erfahren wie es mir geht.