Tag 33: Klønschnåck

Norwegen Unterwegs

Viel Abwechslung und viel Gesabbel bei gutem Wetter

In Reih und Glied

Viern ZelteAuf dem letzten Campingplatz waren exakt vier Ebenen für Zelte, jede davon von einem Zelt belegt. Darunter die Niederländer aus Alesund, das französiche Tandem, ich und ein weiteres, junges Paar aus Frankreich bzw. der Schweiz. Apropos französisches Tandempaar: Ich hab ja gedacht ich schlepp mit Drohne und Tablet viel unnötiges Zeug mit; Gestern wurde noch vom Gepäckträger des Tandems eine Gitarre hervorgezaubert...

Viel Abwechslung

StraßeHeute ging es sehr Abwechslungsreich an Fjorde, über Fjelle und alles dazwischen. Das Ganze bei gutem Wetter und kräftigen Steigungen. Sämtliche der genannten Zeltplatznachbarn traf ich dann während der Tour - teilweise mehrmals - wieder. Es war auch wieder so gutes Wetter, dass ich ein paar Drohnenaufnahmen gemacht habe. Aber das Gefühl nach einem Anstieg im Wald plötzlich an der Bergkuppe eine völlig neue Landschaft zu entdecken: Rechts mit hunderten Metern senkrechter Felswand, links mit glasklarem Fjord: Das lässt sich weder in einem Bild noch im Video wirklich darstellen. Das muss man tatsächlich selbst erleben und das geht vermutlich so auch nur in Fahrradgeschwindigkeit.

Blick ins TalRegen gab es nur kurz vor Schluss bei einer Passage wo ich quasi einen U-Turn durch den Fjord machen musste. Also reingeradelt in die Regenwolke und wieder rausgeradelt. Dort gab es auch drei Tunnel: Der längste 570 Meter lang. Glücklicherweise gut beleuchtet und ohne motorisierte Verkehrsteilnehmer bei meiner Durchfahrt.

Gesabbel

Schild am StraßerandIrgendwann kam ich dann kurz vor Mittag an einem "Joker" (Tante-Emma-Laden) vorbei. Das junge französiche Paar war bereits dort draußen am Essen. Ich kam dazu, holte ein paar Kekse raus und wir fingen an uns zu unterhalten. Dann kamen die Tandemfahrer dazu, holten ihre Mittagsutensilien heraus und die Runde um den Tisch wurde größer. Als Letztes kam dann noch ein Paar aus Kiel: Diego und Lena auf Rädern vorbei, setzte sich auch zu uns und es mussten bereits Stühle zu dem Tisch gestellt werden. Zu guter Letzt trudelte dann nach etwa einer Stunde dann auch noch das niederländische Duo ein. So habe ich dann über eine Stunde in Englisch, Deutsch und (ganz wenig) Französisch vor diesem Laden gesessen und mich mit den anderen ausgetauscht.

Wiedersehen und Trennung

Knapp verpasste FähreVon wegen Einsam in Richtung Nordkap: Je weiter ich gen Norden komme, desto mehr Radfahrende scheint es zu geben; Und die meisten treff ich mehrmals wieder. Wir brachen zu unterschiedlichen Zeiten auf, aber bis auf die Niederländer hatten wir uns alle an der nächsten Fähre in Holm dann wieder getroffen, aßen Geitost-Waffeln und tranken Kaffee auf der (für uns) kostenlosen Fähre. Das Tandem verabschiedete sich dann direkt nach der Fähre, denn direkt dort war ein Campingplatz. Ich wollte hingegen noch nicht einkehren, da ich durch das ganze Gesabbel echt nicht viel geschafft hatte und es noch vor drei Uhr war. Bin also zum nächsten, knapp 20km entfernten Campingplatz bei Vik weitergefahren. Die beiden jüngeren Paare wollten ohnehin einen Shelter aufsuchen anstatt zu campen und ich werde zumindest das deutsche Paar wohl eher nicht mehr sehen: Die haben 100km als Minimaltagesziel auserkoren. Da bin ich doch etwas drunter.

War auf jeden Fall ein super entspannter Tag mit vielen interessanten und unglaublich netten Menschen. Hier in Vik bin ich der einzige Radler, dafür habe ich eine Posaunenblöserin aus Garmisch getroffen. Die ist allerdings mit dem Motorrad unterwegs und die Posaune hat sie auch zu Hause gelassen.

Nebenan läuft überall in den Hütten und Campern das EM-Spiel. Anscheinend ist der Anteil der Deutschen auf dem Platz klar in der Überzahl. Mal schauen war mich morgen so erwartet. Schotterweg zum Camping

Ole

Nerd, Quiddje, Full-Schnack-Developer, Fahrrad- und Norwegenfan, 50% vom Blathering-Podcast. Anmerkungen, Anregungen und Gesabbel gerne via Mastodon (@guacamole@chaos.social)

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