Nach dem gestigen eher kurzen Weg habe ich das heute ein wenig kompensiert. Nicht weil ich etwas zu kompensieren hätte 🙂, sondern weil ich den Camping Platz hinter der Atlantic Road erreichen wollte
Wie bereits gestern hatte ich erneut Glück mit meiner Fähre. Bin dort eingeschossen, als sie bereits am Beladen waren. Die Niederländer vom gestigen Tag, die am gleichen Zeltplatz eingetrudelt waren wie ich hatten jetzt bereits zweimal das Gegenteil. Gestern die Fähre verpasst, die ich erwischt hatte, heute früher als ich gestartet, dann aber auf der gleichen Fähre gelandet, weil sie die vorherige knapp verpasst haben.
Ich habe dann den Fehler gemacht mir an Bord der Fähre einen Kaffee aus dem Automaten zu ziehen. Schmeckte halt erwartungsgemäss wie Automatenkaffee auf einer Fähre. Viel Problematischer war, dass die Überfahrt eigentlich nicht lang genug für eine Tasse Kaffee war. Also die heiße Brühe in wenigen Minuten heruntergekippt.
Direkt nach der Fähre trennten sich unsere Wege, weil sie nach Molde zu einer Fahrradwerkstatt mussten, weil (ratet mal): Natürlich die Bremsen gemuckt haben. Ich bin hingegen an die andere Inselseite gewechselt, weiter der Fahrradroute "1" entlang mit Blick auf den Atlantik. Dabei ging es moderat hoch und runter. Mit erfreulich wenig Straßenverkehr.
Ziel war die sagenumwobene Atlantic Road. Das sind eine Reihe von Brücken im Atlantik, die vor allem durch spektakuläre Bilder bekannt geworden sind, wo die Wellen über die Brücken schlagen. Das sind dann aber Aufnahmen im Herbst und SO dramatische Bilder wollte ich gar nicht. Wind und Wetter habe ich ja noch von der Fahrt zum Geiranger genug.
Der offizielle Weg weiter wäre nach Kristiansund, was aber ein Problem beinhaltet: Kurz vor der Stadt ist ein langer Tunnel unter dem Atlantik durch. Da darf man nicht mit Rad fahren. Optionen wären der Bus oder ein Taxi. Finde ich beides nur so mittelspannend. Habe auch schon von einigen gehört, dass man Kristiansund sehr gut anmerkt, dass es eine Stadt ist die nur per Auto zu erreichen ist. Autogerechte Stadt brauch ich echt nicht im Urlaub. Also direkt auf dem wundervollen Campingplatz "Atlanterhavsveien" direkt hinter den Brücken mein Lager nach 111km aufgeschlagen. . Obwohl die Steigungen eher moderat waren (c. 700 Höhenmeter) haben am Ende meine Beine doch mal angemeldet sowas wie Mineralien, Magnesium oder so haben zu wollen. Die sollen sich mal nicht so anstellen und die Nacht über ausschlafen. Morgen geht es dann erneut über die Brücken zurück. Vielleicht ist morgens ja sogar weniger Verkehr und das ganze etwas entspannter als mit den Campern im Nacken. Dann einen Bogen über die südicheren Inseln. Wie gut die geeignet sind, muss ich dann sehen, konnte auf jeden Fall ohne Tunnel planen.
Mein Begleitelch hat mir mittlerweile seinen Namen verraten: Ist "Patschi". Natürlich ist das kein anständiger Elchname, sondern ein Spitzname, weil sein richtiger Name "Elch Pacino" einfach nicht so flockig über die Lippen geht. Apropos Tierwelt (und keine Sorge; Der Elch ist nicht mein Wilson aus Cast Away). Mit hat eine Krähe eben meine Nusspackung erfolgreich geknackt. Keine Ahnung wie viele sie abstauben konnte, aber als ich nach dem Duschen wieder kam war da ein anständiges Loch in die Seite gepickt. Muss auf meine Sachen hier also sehr gut aufpassen, wie es scheint.