Letzte Nacht hat mein Zelt mir mir McFly gespielt. Wäre ich nicht so ein Pazifist hätte ich das Zelt gehauen. Oder den Wind. Vermutlich wären die aber sowieso stärker
War mal wieder eine "Schlaf ist überbewertet"-Nacht, weil der kräftige Wind mir konstant die Zeltwände gegen den Rücken gedrückt hat. Schwer zu schlafen dabei. Heute morgen habe ich es dann immerhin geschafft, trockenen Fußes das Zelt und das ganze andere Gelumpe einzupacken (das dauert in der Regel ein bis zwei Stunden bis das Fahrrad endlich fertig abfahrbereit steht). Während meines Frühstücks ging dann auch noch der Göffel kaputt. Ungelogen habe ich erst gestern Abend überlegt, ob das Tchibo-Besteck im Multitool-Design nicht unnötiger Balast wäre. Stellt sich raus: Gar nicht, weil ich so noch essen kann :) (Nen Affiliate-Link gibts wegen Prinzip ja sowieso nicht, aber außerdem ist das sicher 20 Jahre her dass ich das gekauft habe. Das gibt es bestimmt gar nicht mehr,
Das Frühstück bestand übrigens aus Brötchen mit (sehr viel) Erdbeermarmelade. Was auch sonst. Nach einem Blick auf den Regenradar habe ich dann versucht der drohenden Niederschlagsfanfare aus Westen davon zu radeln in dem ich vor ihr nach Norden durchjage. Hat leider nicht ganz geklappt, aber wenigstens war der Regen heute wärmer. Obwohl das Thermometer bis auf fünf Grad absank (laut Fahrradnavi) war das besser auszuhalten als gestern. Und auch ohne die Winterhandschuhe die eh nur beim Schalten nerven.
Ich hatte dann eine atemberaubende Fahrt die Nordseeküste entlang (hier bitte irgendwas mit nicht mit dem Schwanz wedeln können einfügen), leider noch regnerisch, aber das klarte im Laufe der Strecke auf und außer den obligatorischen Sanddünen gab es keine größeren Probleme. Gegen Nachmittag gab es sogar konstant Sonne. War nicht angekündigt, aber willkommen. Und beim Einfahren hier in Klitmöller hatte ich mich sogar der Regenjacke und der Beinlinge erledigt und damit den kleinen Tieren des Waldes wieder freien Zugang zum Alli-Inclusive-Wadenbuffet freigegeben.
Außerdem gabs meine erste Fährfahrt. Hatte ich gar nicht auf dem Zettel und war glücklich zum richtigen Zeitpunkt anzukommen. Die fährt Sonntags nämlich nur stündlich und ich war 5 min vor Abfahrt im Hafen. Gab übrigens mächtig Seegang. Wind macht offensichtlich nicht nur Zelten zu schaffen.
Ich habe mein Zelt diesmal sehr gewissenhaft aufgespannt, aber der Wind scheint mich veräppeln zu wollen und ändert hier regelmässig die Richtung. (Man möge "Hundrets of Beavers" als Referenz nehmen wie der Wind hier so ist). Ich vermute also es wird wieder spannend.
Ist aber nicht so schlimm, morgen ist Waschtag. Ich werde also auf dem Campingplatz rumlungern, Klamotten waschen und trocknen, versuchen mindestens eine Düne aus den Scheibenbremsen zu puhlen und die Kette ölen.
Den örtlichen Pizzaladen vor Ort habe ich aber heute schon inspiziert. Empfehlenswert und übrigens auch das lokale "Thy"-Bier, dass ich schon beim dritten Anlauf richtig aussprechen konnte...